Kommando vs. Signal

Wissenswertes respekTIERt Blog Kommando vs Signal

Wer schon mal ein Training bei uns in Anspruch genommen hat, dem ist sicher aufgefallen, dass wir immer nur von Signalen sprechen und nie von Kommandos.
Was es damit auf sich hat, möchten wir etwas näher erläutern.

Kommando

Wenn man das Wort Kommando hört, entsteht sofort die Assoziation mit „Strenge“, „Schärfe“ oder „Durchsetzung“. Es wirkt, als ob man dabei laut (oder schreiend) sprechen müsste.

Es wird verstanden als eine Art Warnsignal. Es ist ein Befehl und wird dieser nicht ausführt, droht eine Konsequenz.  Es wird mehr Druck ausgeübt, es folgt eine Strafe (positive Strafe und negative Verstärkung).
In der klassischen Hundeausbildung* wird außerdem zuerst das Kommando gegeben und dann der Hund in die gewünschte Position geführt (mit Futter vor der Nase) oder manipuliert (Druck auf den Hinterteil fürs Sitz oder Leinenruck).

Ein Kommando wird schnell zu einem sekundären Strafreiz – es kündigt bei nicht Ausführung eine Strafe an.

* Mit klassischer Hundeausbildung meinen wir die, die schon seit Jahren auf den Hundeplätzen im Kasernenton – von dort kommt ja auch das Wort Kommando – praktiziert wird.

Signal

Das Signal gibt dem Hund die Möglichkeit sich eine Belohnung zu verdienen, indem er das gewünschte Verhalten auszuführt (positive Verstärkung).

Durch gutes strukturiertes und überlegtes Training mache ich dem Hund klar, welches Verhalten dies ist. Erst wenn der Hund verstanden hat um welches Verhalten es sich handelt, wird das Wortsignal dafür eingeführt. Da Hunde eigentlich gerne mit uns mitarbeiten und Freude am Training haben, wird er es ausführen wenn er es kann. (Auf die Gründe warum ein Hund ein Signal nicht ausführt, werden wir in einem späteren Blogbeitrag genauer eingehen).

Das Signal wird zu einem sekundären Verstärker – das heißt, da sich durch das Signal die Möglichkeit eröffnet eine Belohnung zu verdienen, wirkt schon alleine die Gabe des Signals als Verstärkung für das gerade gezeigte Verhalten.

Warum ist uns dieser Unterschied der Wortwahl nun so wichtig?

Es gibt diesen schönen Spruch, der uns zeigen soll, dass unsere Gedanken und Worte sehr viel Macht haben.
Also versuchen wir gleich die passenden Worte, für das was wir tun, zu wählen.

„Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.“

TALMUD

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